Amboland - Ovambo

Reiseberichte aus dem Sanella-Album Afrika

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Doch Windhuk war keineswegs auf so ungewöhnliche Wünsche vorbereitet, und nur mit vieler Mühe und großem Organisationstalent gelang es uns, über Swakopmund, einem großen Hafen an der atlantischen Küste, die Verbindung herzustellen. Als Brand hörte, daß ich in der ganzen vergangenen Zeit erst einmal Gelegenheit hatte, eine Nachricht nach Hause zu schicken, kam er wieder auf eine seiner findigen Ideen. Er kabelte nach Hamburg an meine Eltern, daß ich sicher und wohlbehalten sei und mit ihm im Auto durch Afrika reisen würde. Meine Eltern waren sehr glücklich, nach langen Monaten bangen Wartens endlich wieder ein Lebenszeichen von mir zu erhalten.

BRAND ALS WUNDERDOKTOR

Wir hatten die Tage der Ruhe genutzt, um alles wieder flottzukriegen. Unser Jeep funkelte, als wäre er gerade neu aus der Fabrik gekommen.

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Frisch und munter fuhren wir in Richtung Amboland. Der Weg war zwar beschwerlich, aber unser Wagen schaffte es spielend. So hatten wir auch keinen Grund, auch nur eine Sekunde unsere gute Stimmung zu verlieren. Ich spielte die neuesten Schlager auf meiner Mundharmonika, und Brand sang dazu. Die Zeit verging wie im Fluge. Wir hatten den Waterberg längst hinter uns gelassen, als wir auf ein Owambodorf stießen. Hier war große Aufregung. Tura-Wambo, der Häuptling, war krank. Seit Tagen klagte er über starke Leibschmerzen. Als despotischer Herrscher ließ er natürlich die schlechte Laune an seinen Untertanen aus, und wir sahen daher überall nur ängstlich dreinblickende Gesichter. Auch der Medizinmann war beinahe in Ungnade gefallen. Da merkte Brand sofort, daß er hier wieder einen seiner Späße anbringen konnte.

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Swakopmund